Auf in virtuelle Welten! Google Expeditions stellt eine virtuelle Lernplattform für Schulen bereit. Foto: promo/Google

Google bietet virtuelle Expeditionen für Schulklassen an

Mit »Expeditions« bietet Google Schulen eine kostenlose Lernplattform auf Basis virtueller Realität. Eine Berliner Schule hat das ausprobiert.

„Kommt Kinder, wir steigen auf den Mount Everest!“ Würde ein Lehrer das seinen Schülern sagen, sie würden ihn zu Recht auslachen. Aber Google will genau solche Ausflüge mit derartigen Zielen jetzt in die Klassenzimmer bringen. Mithilfe von virtueller Realität und seiner Plattform Google Expeditionen, die bald auch auf Deutsch verfügbar sein soll. Das kündigte Google auf der Lernmesse didacta in Stuttgart an. Lehrerinnen und Lehrer können an einem Tablet ansteuern, wohin es geht. Ins Great Barrier Reef nach Australien zum Beispiel, auf den Mond oder ins Innere des menschlichen Körpers.

Während die Schüler über Cardboards – das sind einfache Pappaufsätze für Smartphones, die eine dreidimensionale Darstellung von Bildern ermöglichen – die fremden Sphären auskundschaften, bekommen die Lehrer zusätzliche Informationen angezeigt. Die Software gibt zudem Empfehlungen für Diskussionsfragen oder Lernaufgaben zu den derzeit 150 möglichen digitalen „Ausflugszielen“.

An der Schweizerhof-Grundschule in Berlin-Zehlendorf wurde das Programm vorab schon getestet. “Google suchte nach einer Klasse für ein Werbevideo über die Expeditionen”, erzählt die Lehrerin der Klasse, wie sie über Bekannte erfuhr. Die Kinder hätten es spannend gefunden, dass sie plötzlich auf den Mond fliegen können, wenn auch nur virtuell. Es ermögliche Schülern eine neue Perspektive, die bei der Vermittlung von Inhalten helfen kann. Ein bisschen problematisch findet sie es zwar schon, dass die Kinder durch das Angebot auch von Google beworben werden. Aber Marken seien nun einmal Teil des Alltags auf den sie in der Schule eben auch vorbereitet werden müssten. Das sei bei der Nutzung eines Sony-Beamers oder eines Windows-PCs im Unterricht ja auch nicht anders. Man müsse das aber mit den Schülern thematisieren.

„Gemeinsam mit unserem Partner Stiftung Lesen möchten wir so einen Beitrag leisten, mehr digitale Werkzeuge in die Klassenzimmer zu bringen“, sagte ein Sprecher von Google. Das Angebot ist für die Klassen kostenlos. Lehrer und Schulen können sich ab sofort bei Google bewerben. Das geht derzeit über die Anmeldung bei einem Newsletter von Google. Für 100 Klassen stehen Sets ab Ostern bereit.