Ex-Nationalmannschaftskapitän OLiver Kahn ist an Berliner Startups genauso beteiligt, wie am Müslihersteller Schneekoppe. Foto: Friso Gentsch/dpa

Welche Spitzensportler in Startups investieren

Von Philipp Lahm bis Nico Rosberg: Viele Sportler investieren in Startups oder gründen sie gleich selbst. Manche bleiben beim Fach, andere verkaufen Ringelsocken.

Risiko, Duelle, Zocken. Viele Eigenschaften, die Spitzensportler ausmacht, gehören auch zu den Tugenden der Gründerszene. Kaum verwunderlich also, dass viele Sportler auch in Startups investieren – oder gleich selbet eine Firma gründen. Eine Übersicht:

Nico Rosberg

Startups: Stoyo, Lilium, What3Words, ChargePoint, Lyft, SpaceX

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In Startups zu investieren, sei wie im Rennwagen-Cockpit zu sitzen, sagt Ex-Formel-Eins-Weltmeister Nico Rosberg: „Es geht ums Zocken, um den Wettbewerb.“ Der 33-Jährige ist dabei gut aufgestellt, unter anderem steckt sein Geld in der Berliner Social-Media-Agentur Stoyo, im Flugtaxi-Entwickler Lilium, im Geodienst What3Words, im Ladedienstanbieter ChargePoint, im US-Fahrdienstvermittler Lyft und in Elon Musks Marsprojekt SpaceX.

Philipp Lahm

Startups: Fanmiles, Die Brückenköpfe

Foto: Friso Gentsch/dpa

Gleich in zwei Berliner Startups hat Fußballweltmeister Philipp Lahm investiert: in die Fan-Plattform Fanmiles und in die auf Gesundheitsthemen spezialisierte Beratung „Die Brückenköpfe“, außerdem ist er Schirmherr der Initiative „Startup Teens“. Lahm setzt aber nicht nur auf digitale Unternehmen, sondern mit dem Müslihersteller Schneekoppe und dem Pflegeprodukte-Hersteller Sixtus ist er auch an traditionellen Firmen beteiligt.

Oliver Kahn

Startup: Goalplay

Foto: Imago

Nur Golf zu spielen, wäre dem früheren Nationaltorwart zu langweilig. Nach seiner Profikariere machte Oliver Kahn also seinen MBA und investierte dann in das Startup Goalplay, das digitales Torwarttraining und Sportausrüstung anbietet - allerdings liegt der „Titan“ im Clinch mit einem anderen Anbieter aus Freiburg: T1tan heißt die Firma, die ebenfalls Torwarthandschuhe übers Netz vertreibt. Im November geht der Markenrechtsstreit vor Gericht. Pikant: Zu den Investoren bei T1tan gehört Kahns ehemaliger Kollege René Adler.

Markus Pröll

Startup: DvsB Player’s Bag

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Dass Kulturbeutel zum Must-have für Profispieler geworden sind, ist Oliver Kahn zu verdanken, der sein beiges Gucci-Beutelchen stets so zärtlich unter den Arm klemmte wie Paris Hilton ihr Schoßhündchen. Der frühere Eintracht-Torhüter Markus Pröll ist nun selbst Taschendesigner geworden und vertreibt mit seinem Unternehmen MP21 Beutel namens Player’s Bag.

Jürgen Klopp

Startup: Bolzfabrik

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FC-Liverpool-Trainer Jürgen Klopp hat in das Kölner Startup Bolzfabrik investiert und wirbt auch selbst für deren Produkt Taktikr. Die App soll für Amateurtrainer die Planung und Steuerung der Übungen vereinfachen.

Jens Hegeler, Stefan Reinartz

Startup: Impect

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Jens Hegeler (im Bild), früher Spieler von Hertha BSC, hat mit Stefan Reinartz, einst Kicker bei Bayer Leverkusen, eine neue Methode entwickelt, um die Qualität von Spielern und Spielzügen zu ermitteln. „Packing“ nennen sie ihren Wert. Er misst, wie viele Gegner bei einer Aktion überspielt wurden. Bei der letzten EM wurde das auch im Fernsehen beinahe inflationär genutzt.

Robert Lewandowski

Startups: Scondoo, Allani, Gamekit, Shoplo

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Bayern-Stürmer Robert Lewandwoski hat in eine Reihe Startups investiert, darunter in das Berliner Schnäppchenportal Scondoo. Mit dem Wagniskapitalgeber Protos Venture Capital beteiligt er sich zudem an Jungunternehmen aus seiner Heimat Polen, wie beispielsweise an dem Modeportal Allani.

Simon Rolfes

Startup: Goalcontrol

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Ex-Fußballnationalspieler Simon Rolfes hat schon früher in das Aachener Unternehmen Goalcontrol investiert, im Vorjahr übernahm er dann mit einem Partner die Mehrheit daran. Die Kameras und Computer des Unternehmens analysieren, ob ein Ball hinter der Linie war. Bei der Weltmeisterschaft in Brasilien kam das System zum Einsatz, bei der WM in Russland erhielt allerdings der Konkurrent Hawk-Eye den Zuschlag. Das System wird auch in der Bundesliga genutzt.

James Rodriguez

Startup: Selfsell

Foto: Paolo Aguilar/picture alliance/dpa/

Bayern-Star James Rodriguez hat kürzlich sein eigenes Digitalgeld herausgegeben. JR10 Token heißt die Kryptowährung, die er gemeinsam mit der chinesischen Plattform Selfsell verkauft. Der Bitcoin-Klon soll im Wert steigen, wenn James eine tolle WM spielt. Ob das klappt, ist die Frage. Auch andere Sportstars wie Boxer Floyd Mayweather und Portugals Ex-Kicker Luis Figo haben für Kryptowährungen geworben, oft sind die Projekte undurchsichtig.

Uwe Gensheimer

Startup: Uandwoo

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Der Kapitän der Handballnationalmannschaft verkauft nebenher Socken. Die Spezialität von Uwe Gensheimers Startup Uandwoo sind bunte, geringelte und gemusterte Exemplare. Inzwischen bieten Gensheimer und seine Partner, die Handballspieler Marko Vukelic und Andy Schmidt, auch Unterwäsche, T-Shirts und Pullover an.

Erik Pfannmöller

Startups: Teambon, MySportsWorld, Solvemate

Foto: Imago

Mit nur 23 Jahren beendete Kanuweltmeister Erik Pfannmöller seine Karriere als Profisportler, um Unternehmensgründer zu werden. Zwei Startups hat er bereits verkauft, seine neue Berliner Firma arbeitet mit Künstlicher Intelligenz.