Demokraten und Republikaner sind keine Nachbarn. In US-Städten gibt es eine klare Segregation von Wahlverhalten. Screenshot Tagesspiegel von FiveThirtyEight

#Datenspiegel 18: Wie Wahlverhalten und Wohngegend zusammenhängen

Für US-Wähler gilt anscheinend: Gleich und gleich gesellt sich gerne. Außerdem: Wie Daten Wahlen und Morde erklären können.

Überall auf der Welt versuchen Medien, mit Datenanalysen, Infografiken und Crossmedia-Geschichten, den Journalismus weiterzudenken. An dieser Stelle sammelt das Team des Tagesspiegel Innovation Lab seine Lieblingsgeschichten – jede Woche. Dieses Mal mit soziologischen Fragen, neuartiger Wahlberichterstattung und den Morden in Mexiko.

Das Stadt-Land-Gefälle

In den USA wählen Stadtbewohner mehrheitlich Demokraten, die Landbevölkerung hingegen wählt mehrheitlich Republikaner. Doch auch innerhalb der Städte setzt sich dieser Trend fort: Je höher die Bevölkerungsdichte, desto höher der Anteil der Menschen, die Demokraten wählen.

Doch woran liegt das? FiveThirtyEight widmet sich dieser soziologischen Frage mit vielen Daten, Argumenten und liebe zum Detail. Am Ende bleibt es aber bei einer klassischen Henne-Ei Frage: Formen Menschen ihre Gegend oder formt die Gegend die Menschen?

Die Wahl der Daten

So sieht das Echtzeit-Abbild der Medienberichterstattung zur Wahl in Indien aus. Screenshot: Tsp von Visualize.News.

Gleich zwei spannende Projekte zeigen, wie im Zeitalter der Daten die Wahlberichterstattung aussehen kann. Der Guardian fragt sich, welche politischen Inhalte bei einer Wahl denn nun gewonnen haben und zeigt dies erstmals anhand der Parlamentswahlen in Australien.

Visualize.News hat die Medienberichterstattung zur Parlamentswahl in Indien untersucht. Mithilfe von automatisierten Web-Scrapern wird ein Echtzeit-Abbild der Medienpräsenz der verschiedenen Parteien und Kandidaten gezeichnet.

Die Kosten des Drogenhandels

Die Zahl der Morde in Mexiko erreicht abermals traurige Höhen. Screenshot: Tsp von ladata.mx

Seit 2015 steigt die Zahl der Morde in Mexiko wieder an. In einer bewegenden Datenanalyse zeigt La Data, wie die scheinbare Entspannung nach 2011 ein jähes Ende gefunden hat. Doch der Konflikt ist nicht der gleiche wie zuvor, er verlagert sich: Waren es zwischen 2008 und 2013 eher die Staaten im Norden von Mexiko, haben aktuell die Staaten im Süden Mexikos das größere Gewaltproblem. Wie das künftig verhindert werden könnte, können die Daten leider nicht beantworten.

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