Datenspiegel #56: Wie das Coronavirus Chinas CO2-Emissionen senkt
Überall auf der Welt versuchen Medien, mit Datenanalysen, Infografiken und Crossmedia-Geschichten, den Journalismus weiterzudenken. An dieser Stelle sammelt das Team des Tagesspiegel Innovation Lab seine Lieblingsgeschichten – jede Woche. Dieses Mal mit Neuigkeiten zum Coronavirus, den Folgen der neuen Einwanderungspolitik Großbritanniens für EU-Bürger sowie dem Zusammenhang zwischen dem Wahlkampf der US-Demokraten und Bio-Supermärkten.
Klimaschützer Coronavirus?
Endlich mal gute Nachrichten, könnte man denken. In den vergangenen Monaten sind die weltweiten Kohlenstoffdioxid-Emissionen erstmals seit langer Zeit gesunken. Sie sind die Hauptursache für den Klimawandel. Der Grund für den Rückgang im CO2-Ausstoß ist das winzig kleine Virus namens SARS-CoV-2, das in den vergangenen Wochen große Teile Chinas zum Stillstand gebracht hat. Um rund 25 Prozent sind die Emissionen des Landes im Vergleich zum Vorjahr gesunken.
Das hat das Center for Research on Energy and Clean Air analysiert. In ihrem Klima-Newsletter berichtet die New York Times über diese Erkenntnisse. Demnach stieg der Verbrauch von Kohle im Land nach dem chinesischen Neujahrsfest nicht wieder an, wie es in den vorherigen Jahren der Fall war. Außerdem wurden über 10.000 Flüge abgesagt, was den CO2-Ausstoß weiter senkt.
Derweil verbreitet sich das Virus auf der ganzen Welt. Zahlreiche Länder haben mittlerweile Quarantänemaßnahmen ergriffen. Die wichtigsten Grundlagen der Epidemie-Prävention sind dank des älteren Spiels VAX xsw leicht zu lernen. Ob Impfungen oder Isolation – der Biologe Ellsworth Campbell erklärte bereits 2014 in seinem Spiel, warum sich ein Virus so schnell verbreitet und was man dagegen tun kann.
Die Folgen des Brexit
Umziehen, weil Sie ihren Job verloren haben? Das steht möglicherweise bald vielen EU-Bürgern in Großbritannien bevor. Vergangene Woche hat Innenministerin Priti Patel Pläne vorgestellt, wie EU-Bürger in Zukunft ein Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung in Großbritannien bekommen sollen. Mit Hilfe eines Punktesystems sollen dabei Sprachkenntnisse, Qualifikationen und das Jahresgehalt berücksichtigt werden. Mehr als drei Millionen EU-Bürger könnten von dieser Regelung betroffen sein. Sie müssten dann teilweise das Land verlassen. Die Financial Times hat mit Daten des Labor Force Survey analysiert, welche Gruppen in welchen Regionen in UK am meisten betroffen sein werden.
Demnach sind es vor allem Geringqualifizierte und Angestellte mit diesrigen Löhnen, die betroffen wären. Etwa in London. Dort sind 37 Prozent aller Angestellten im gastronomischen Sektor EU-Bürger. 80 Prozent von ihnen müssten das Land verlassen, sollten die neuen Regelungen in dieser Form umgesetzt werden. Nun wird der Brexit bittere Realität.
Die Blase der Demokraten
Auf der anderen Seite des Atlantiks ist der Wahlkampf gerade in vollem Gange. Die US-Demokraten stecken mitten in den Vorwahlen. Damit wollen sie ihren Kandidaten finden, der gegen Präsident Donald Trump ins Rennen geht. Um Trump zu schlagen, müssen sie aus ihrer Wählerblase rauskommen. Das hat die New York Times analysiert. Anhand von Daten aus der Wahl 2016 zeigen sie, wo Demokraten besonders erfolgreich sind. Und zwar in Regionen, in denen sich im Umkreis von acht Kilometern ein Wholefoods-Biosupermarkt, ein Apple-Shop, Läden des Sportbekleidungsherstellers Lululemon oder ein Urban-Outfitters-Bekleidungsgeschäft befinden. Diese Marken sind vor allem bei jungen Städtern beliebt. Im komplizierten Wahlsystem der USA würden ihre Stimmen nicht für einen Sieg reichen. Zeit für die Demokraten, ihre Blase zu verlassen und mehr Wähler in den ländlichen Gegenden zu gewinnen.
Damit das gelingt, sammeln die Kandidaten Spendengelder – bis auf den demokratischen Kandidaten Michael Bloomberg. Er bezahlt seinen Wahlkampf einfach aus eigener Tasche. Wie viel das in Relation zum eigenen Vermögen ist, hat die Washington Post aufbereitet. Bloomberg kostete sein Wahlkampf bisher 0,84 Prozent seines Vermögens. Auf das amerikanische durchschnittliche Vermögen von 97.300 Dollar umgerechnet wären das 820 Dollar.
Was sonst noch spannend war
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