Während der Bankenkrise stieg der Goldpreis stark an. Screenshot Tagesspiegel von “Instant Bling for a bad Economy”

Datenspiegel #10: Gold, Glück und geleakte Daten

Die Infographics Group führt durch die Geschichte des Goldpreises, Bloomberg sammelt gehackte Firmen und der Economist analysiert, ob Geld glücklich macht.

Überall auf der Welt versuchen Medien, mit Datenanalysen, Infografiken und Crossmedia-Geschichten, den Journalismus weiterzudenken. An dieser Stelle sammelt das Team des Tagesspiegel Innovation Lab seine Lieblingsgeschichten – jede Woche. Diesmal mit der historischen Entwicklung des Goldpreises, den größten Firmenhacks aller Zeiten und der Beziehung zwischen Geld und Glück.

Geschichte des Goldpreises

Die Berliner Agentur “Infographics Group” veröffentlicht auf ihrer Seite info.graphics grafisch aufwendig gestaltete Geschichten, die als Showcase für mögliche Kunden wirken sollen. Ein interessantes Konzept hat ihre Veröffentlichung zum Goldpreis: In “Instant Bling for a bad Economy” wird man detailreich durch ein Diagramm der Preisentwicklung geführt - vom Ende des Gold-Dollar-Standards über die Finanzkrise 2008 bis heute. Eine komplizierte Grafik wird so Schritt für Schritt mit Beschriftungen, Hervorhebungen und Text anschaulich erklärt.

Gehackte Firmen

Nicht nur Firmen aus dem Technologiesektor werden gehackt. Screenshot:Tsp

Bloomberg hat in “These Are the Worst Corporate Hacks of All Time” Fälle der letzten 15 Jahre zusammengetragen, bei denen Firmen gehackt und Benutzerdaten gestohlen wurden. Die Hacks werden nach Branchen sortiert und in einem großen Zeitstrahl dargestellt (in klassischer Hacker-Grün-auf-Schwarz-Ästhetik). Es zeigt sich: In Zeiten der Digitalisierung sind zunehmend auch Firmen außerhalb des klassischen Technologiesektors betroffen.

Macht Geld glücklich?

In vielem Ländern hängen die Entwicklung des BIP und die des Glücksindex nicht zusammen. Screenshot:Tsp

Einfache Frage, schwierige Antwort: Macht Geld glücklich? Das Meinungsforschungsinstitut Gallup befragt Menschen weltweit, wie glücklich sie sind. Der Economist hat diese Daten mit dem jeweiligen Bruttoinlandsprodukt verglichen. In einer spannenden und komplexen Grafik werden zusätzlich die Veränderungen dieser Größen über einen Zeitraum von zehn Jahren sowie die Bevölkerungszahlen der jeweiligen Staaten dargestellt. Die sehr unterschiedliche Entwicklung in verschiedenen Ländern zeigt, dass mehr Geld nicht unbedingt mehr Glück bedeutet.

Während etwa China und Indien beide ein beträchtliches Wirtschaftswachstum erlebt haben, steigt nur in China das Glücksgefühl der Menschen. In Indien sind die Menschen dem Index zufolge unglücklicher geworden. Die hohe Informationsdichte macht es zwar schwer, das Diagramm auf den ersten Blick zu verstehen, lädt aber zugleich zum Erkunden ein. Durch die Beschriftungen wird die Grafik verständlicher. Vielleicht gibt es eben nicht auf alle Fragen eine einfache (grafische) Antwort.