In ihrem Namen. Die Karte zeigt die Zahl der Geburten pro Bezirk – je mehr, desto dunkler.

Wo in Berlin 2017 die meisten Babys geboren wurden – und wie sie heißen

41.543 Babys kamen 2017 in Berlin zur Welt. Besonders oft wurden sie Emilia genannt. Eine interaktive Karte der häufigsten Baby-Vornamen.

Berlin mag als Hauptstadt der Kreativen gelten, aber in der Namensgebung bleiben die Hauptstädter klassisch. Noah, Emil, Paul, Mia - quer durch die Bezirke wurden im letzten Jahr Namen vergeben, die sich vor allem in ihrer Kürze ähneln. Auch mit Charlotte, Emma und Emilia wissen die Eltern, sie stehen auf der sicheren Seite. Das zeigt die Statistik der am häufigsten vergebenen Vornamen für 2017. Auf Platz eins liegt dabei mit weitem Vorsprung Emilia. 303 Neugeborene wurden 2017 so genannt – die meisten davon in Tempelhof-Schöneberg.

"Emilia, komm' zur Tafel!" Diese Namen werden Lehrer künftig besonders verwirren.

Xenia und Maikel in Spandau

Doch geht man in die einzelnen Bezirke und schaut auf Namen, die es nur dort gibt, öffnen sich andere Welten. In Lichtenberg lebt Camilo, in Charlottenburg-Wilmersdorf hat Damian gleich drei Namensvetter. Allein in Spandau wurden 2017 drei Xenias geboren, auch Bodhi, Maikel und Monty wurden einzig in diesem Bezirk vergeben.

Insgesamt bleiben die Eltern ihren Bezirken und den Klischees aber treu: Omran, Andrew und Cilian sind in Mitte mit ihrem Namen nicht alleine und nur in Neukölln nannten Eltern im letzten Jahr ihre Kinder Fatema, Sevgi oder Hamsa. In Pankow dagegen holt man sich Inspiration aus Nordeuropa mit Gyda, Gretha und Finnick – vielleicht, weil hier schließlich auch das Skandinavische Viertel liegt. In Tempelhof-Schöneberg, ein Bezirk mit bürgerlichem Ruf, lernen seit letztem Jahr zwei kleine Berenikes laufen, gemeinsam mit Fadel und Nikolaus. In Spandau sind derweil unter den häufigsten Namen nur wenige internationale Namen. Und in Friedrichshain-Kreuzberg, ja, da gab es die Namen Yaro, Luc und Theodore jeweils dreimal, während im Rest der Stadt niemand seine Kinder so nannte.

Interaktive Karte: Klicken Sie auf einen Bezirk, um die 20 Vornamen zu sehen, die dort 2017 am häufigsten vergeben wurden!

Mitte gehört Adam und Ali

4547 Kinder wurden 2017 in Mitte geboren. Davon haben 49 mehr als drei Vornamen. Unser Beileid an dieser Stelle. Darunter gibt es durchaus seltsame Relikte. So müssen alleine acht Jungs in Mitte darauf hoffen, dass möglichst wenige Klassenkameraden ihren Zweitnamen August je erfahren

Beim beliebtesten Namen für Mädchen in ganz Berlin war Emilia, da ist auch Mitte keine Ausnahme. Das zeigen Zahlen des Landesamts für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten. In dem Ranking hier geht es übrigens nur um die ersten Vornamen. Berücksichtigt man längere Vornamen oder Doppelnamen mit Bindestrich, sind andere Namen häufiger. Insgesamt, also Erst-, Zweit-, Dritt- oder sogar Viertnamen mitgerechnet, steht Marie ganz oben. Die war letztes Jahr noch am beliebtesten überhaupt. Anders als im Rest Berlins, wo Noah als  Jungenname am häufigsten gewählt wurde, steht in Mitte aber Adam an Platz eins, als beliebtester erster Vorname. Auf Platz zwei folgt in Mitte Ali, der berlinweit übrigens nur Platz 31 der häufigsten Jungen-Vornamen belegt. Adam und Ali - ein Sinnbild für den bunten Bezirk.

"Noah und Emil, hört auf zu streiten!" Wenn sich da dann bloß die richtigen angesprochen fühlen. Emil kommt übrigens vom lateinischen "Aemilius", Noah vom hebräischen "Noach". Er war nach dem Buch Genesis der zehnte Patriarch nach Adam.

Noah in Charlottenburg

Auch in Neukölln war Ali der häufigste Vorname für Jungs im letzten Jahr. Hier belegt Adam lediglich Platz drei, knapp hinter Elias. Die Mädels, die das Licht Neuköllns letztes Jahr erstmals erblickten wurden besonders häufig Mia und Emma genannt.

Noah (43) und Emilia (42) sind die beliebtesten Erstnamen für Neugeborene in Charlottenburg-Wilmersdorf. Emilia steht übrigens insgesamt in sechs Bezirken auf Platz eins der Namen, die Eltern ihren neu geborenen Töchtern geben. Bei Jungen ist „Noah“ in der City West am beliebtesten, wie auch in Tempelhof-Schöneberg, Spandau und Steglitz-Zehlendorf. Demnach ist „Charlotte“ in Steglitz-Zehlendorf und Friedrichshain-Kreuzberg beliebter als in Charlottenburg. „Emma“ führt in Treptow-Köpenick und Marzahn-Hellersdorf, während „Emil“ ein Comeback in Friedrichshain-Kreuzberg erlebt.

In Friedrichshain-Kreuzberg werden die Babys am meisten das Stadtbild prägen

Namen hin oder her: Insgesamt kamen 2017 41.543 Babys in Berlin zur Welt. Das geht aus der Einwohnerregisterstatistik hervor, die erfasst, wenn Neugeborene angemeldet werden. Der Trend der steigenden Geburtenzahlen in der Stadt setzt sich fort. Die meisten neuen Berliner haben 2017 demnach im Bezirk Pankow das Licht der Welt erblickt, nämlich 5027 Neugeborene, wie aus der Einwohnerstatistik des Amts für Statistik Berlin-Brandenburg hervorgeht. Das ist wenig überraschend, leben hier schließlich auch die meisten Einwohner. Das Stadtbild verändern werden die Neugeborenen allerdings am stärksten in Friedrichshain-Kreuzberg. Denn gemessen an der Gesamteinwohnerzahl wurden hier mit 13,4 Neugeborenen je 1000 Einwohnern sehr viele Kinder geboren. Zum Vergleich: In Steglitz-Zehlendorf kamen nur 8,4 Babys je 1000 Einwohner zur Welt.